S’Chug (man findet auch andere Schreibweisen wie Zhoug oder Zhug) weckt bei mir Kindheitserinnerungen. Wann immer meine Grosseltern oder meine Tante aus Tel Aviv zu Besuch kamen, lautete der Auftrag: Popites (gesalzene, geröstete Sonnenblumenkernen) und S’Chug mitzubringen. Weil das wiederum wohl bei meinem Vater Kindheitserinnerungen weckte. Neben seinem Teller stand immer das Gläschen mit dieser grünen Chili-Paste, die für meine damalige Nase und Geschmacksempfinden viel zu scharf, zu orientalisch und vor allem zu stark nach Koriander schmeckte.
Zum Glück ändert sich der Geschmack im Laufe der Jahre. Und nicht nur, was das Essen anbelangt.
Jemenitische Chili-Paste
S’Chug ist nicht mehr aus der Israelischen Küche wegzudenken. Mitgebracht haben es vor langer Zeit die jemenitischen Juden. Heute ist S’Chug fest im Streetfood verankert. Kein Falafel, kein Shawarma, kein Sabich ohne die scharfe, grüne Paste. S’Chug wird natürlich auch zu Mezze serviert und schmeckt perfekt zu Humus und Tahina. Oder einfach mit Tomaten auf’s Brot. So isst’s auch mein Vater am liebsten.
- 35 g Koriander, grob gehackt
- 15 g Peterli, grob gehackt
- 2 scharfe, grüne Chilischoten, grob gehackt
- ½ TL gemahlener Kreuzkümmel
- ¼ TL gemahlener Kardamon
- 1 Prise Zucker
- ¼ TL Salz
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- 2 EL Olivenöl
- Alle Zutaten in einem Mixer grob pürieren.
In einem verschliessbaren, sterilen Glas ist die Paste 2-3 Wochen im Kühlschrank haltbar.
Anna says
Hi Naomi,
ich habe eine Frage. Ich erinnere mich an ein Pesto, das ausschließlich aus Petersilie, sehr viel Knoblauch, Olivenöl sowie Salz und Pfeffer besteht. Kannst Du mir sagen, wie das heißt?
Vielen Dank, auch fürs Teilen der tollen Rezepte
Anna
Naomi Meran says
Liebe Anna,
Es gibt ganz viele verschiedene Varianten von S’Chug, rot oder grün. War das Pesto ganz ohne Koriander? Du könntest nach Yemenite S’chug (Zough) suchen, vielleicht kommst du dann weiter? Ansonsten würde ich sagen, war das auch eine Art S’Chug 😉 Ganz liebe Grüsse, Naomi
Sylvi says
Anna, meinst Du vielleicht Tabouleh?
Anna says
Ja, völlig ohne Koriander. Vielleicht war es einfach nur eine Vorliebe meiner Freundin und ihrer Familie. Ich habe das Rezept so von ihr übernommen und mache es bis heute nach. Ich bin auch gar nicht auf der Suche danach, sondern hatte nur keinen Namen dazu im Kopf. Hätte mich interessiert, ob diese Variante irgendwie genannt wird. 🙂
Lieben Gruß aus Berlin, Anna
Charlotte says
Hallo, vielen Dank für die schöne Geschichte und das tolle Rezept, das ich immer wieder gerne mache. Ich habe nur eine Frage dazu: ist die leichte Bitterkeit normal? Es stört mich nicht, fällt mir nur jedes Mal auf und ich wüsste gerne ob das so soll oder ob ich etwas falsch mache 😉
Liebe Grüße, Charlotte
Naomi Meran says
liebe Charlotte
Es freut mich sehr, dass du S’Chug auch so magst! Verwendest du auch die Stile der Petersilie? Manchmal sind diese, manchmal aber auch die Petersilienblätter etwas bitter. Dann soll etwas Zucker Abhilfe schaffen (was ich persönlich nicht so mag). Je nachdem, was du für ein Olivenöl benutzt, kann auch das im Abgang etwas bitter sein. Du machst also gar nichts falsch 😉 manchmal sind es einfach die Zutaten. Herzlich, Naomi