Ein paar Gedanken zum Konsum von Fleisch
Sich über etwas Gedanken zu machen und seine eigene Meinung zu bilden, sollte doch nicht so schwierig sein, sollte man meinen. Ich finde, sich nur schon auf eine Sache zu konzentrieren, sich nicht abzulenken von SMS, Herzchen, Pushnachrichten, Likes und überhaupt dem ganzen Internet, manchmal echt schwierig. Und dem ganzen Meinungsbildungsprozess steht amigs noch diese Filterbubble im Weg. Also wirklich nicht einfach, diese digitalen Zeiten. Und dann kommen die Kinder. Und stellen Fragen über Gott «Mama, wenn es wirklich einen Gott gibt, warum gibt es dann Krieg?» und die Welt. Und über Dinge wie «Mama, ich liebe Tiere über alles, esse aber gerne Fleisch. Ist das ok?»
Yep, auch auf solche Fragen sollte vorbereitet sein. Manchmal muss man auch einfach nur gut zuhören, denn Kinder haben oft gute Antworten auf schwierige Fragen. Ich habe die Frage zurückgespielt und die Antwort fiel sehr überlegt und klar aus. «Für mich ist es wichtig, dass es die Tiere schön haben, vielleicht auf einem Bauernhof leben und immer gesundes Essen bekommen.» Aber es gibt natürlich auch Grenzen, so meint Töchterchen: «Also ich als Reiterin würde niemals Pferdefleisch essen, oder Hasen, Schafe oder Geissen.»
Fleisch nur aus naturnaher und tierfreundlicher Haltung
Genauso wie ich darauf achte, möglichst saisonale und regionale Zutaten für meine Gerichte zu verwenden, lege ich genau wie meine Tochter beim Kauf von Schweizer Fleisch grossen Wert auf naturnahe und tierfreundliche Haltung und einen verantwortungsbewussten Bezug zu Tier und Umwelt. Möchtest du mehr über das Thema «Haltung und Fütterung» erfahren? Proviande / «Schweizer Fleisch» liegt das Thema auch sehr am Herzen und hat dazu eine Dokumentation zusammengestellt. Du findest sie hier.
Persischer Eintopf mit ganz viel Kräuter und Zitronen
Bei meinem letzten Besuch in Israel hat die Mutter meiner Instagram-Freundin Inbal neben ganz vielen anderen Dingen wie zum Beispiel diesen Kräutertätschli auch einen Fleischeintopf zubereitet. Das Rezept stammt noch von ihrer Mutter, die in den 40er Jahren aus dem Iran nach Israel eingewandert war. Ich liebe Rezepte mit Geschichte und die Kombination von Kräutern und Zitronen sowieso. Und wenn das Gericht noch in Form eines Eintopfes daher kommt, trifft es voll und ganz meinen Geschmack.
Ich habe versucht, das Rezept nachzukochen, was mir gar nicht mal so schlecht gelungen ist. Auch wenn mir die getrockneten, schwarzen Limonen gefehlt haben (weiss jemand, wo man diese kaufen kann?).
- 300 g Rindsvoressen
- 1 Dose Kichererbsen, abgetropft, gewaschen
- 2-3 Kartoffeln, geschält, in Würfel geschnitten
- 1-2 Bund Dill, grob gehackt
- 1 Bund Petersilie, grob gehackt
- 1 Bund Koriander, grob gehackt
- ein Schnitz eingelegte Salzzitrone (oder persische schwarze, getrocknete Limonen)
- Zitronenzesten
- 1 TL gemahlener Koriander
- 1 TL Kurkma
- 1 Stange Zimt
- ¼ TL Kardamon
- ½ TL gemahlener Kümmel
- 1 TL Sumach
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
- 3 dl Rindsbouillon
- etwas Öl zum Anbraten
- Öl in einer Gusseisenpfanne heiss werden lassen
- Koriander, Kurkuma, Kardamon, Kümmel, Sumach, Salz und Pfeffer vermischen
- Rindfleisch (oder auch Lamm) scharf anbraten
- Gewürze hinzugeben und Fleisch darin wenden
- mit Bouillon ablöschen
- Kartoffeln und Kichererbsen hinzugeben
- Zimtstange, Kräuter, Zitronenzesten und eingelegte Zitronen hinzugeben
- -50 Minuten köcheln lassen
Wettbewerb
Dieter-Michael Last says
Liest sich mal wieder unglaublich lecker.
Sehr lesenswert aber auch Deine Gedanken zum Konsum von Fleisch. Dass uns das Internet mit all seinen Ausprägungen vieles leichter macht ist sicher unbestritten. Wie sonst könnte ich diesen Beitrag sehen? Dass es aber auch ein enormer Zeitfresser ist, dem man nur mit sehr viel Disziplin begegenen kann, das gerade in einem Blogpost von Dir zu lesen, das macht Mut. Vielen Dank dafür und auch für Dein faszinierendes Blog.
Grüße in die Schweiz
Michael
Naomi Meran says
Lieber Michael
Danke für deinen lieben Kommentar! Ich freue mich immer sehr über deine Zeilen. Ich bin immer wieder überrascht, wie klar die Gedanken meiner Tochter zuweilen sind, obwohl sie ja in einer total digitalisierten Welt aufwächst. Wünsche dir ein wunderbares Wochenende, liebe Grüsse
Naomi
Sandra says
Hallo!
Das tönt köstlich! Übrigens auch ohne den Fleischanteil. Das werde ich ausprobieren. Ich habe die dürren Zitronen geschenkt bekommen und wusste gar nicht, was es ist… Ich kann mal fragen, wo sie sie her hat.
Vielen Dank!
Liebe Grüsse,
Sandra
Naomi Meran says
Liebe Sandra
Danke dir! Ja, ich mach diese Mischung auch oft ohne Fleisch, schmeckt ganz wunderbar. Diese dürren, schwarzen Zitronen sehen nicht sehr foodie aus, nicht? Aber schmecken sehr intensiv zitronig. Berichte mir gerne, wenn du weisst, wo man die kaufen kann. Liebe Grüsse, Naomi
Christoph says
Sälü Naomi
Habe gerade eine Kombination mit Rindfleisch und Auberginen gesucht und bin auf Dein Rezept gestossen. Werde das gleich jetzt ausprobieren.
Du fragst, wo man schwarze, getrocknete Zitronen kauft. Vielleicht hast Du sie inzwischen gefunden (Du suchst inzwischen etwa zwei Jahre). Ich habe im Februar 2019 in Dubai auf dem Gewürzmarkt einige gekauft, ohne zu wissen, wo ich sie verwenden werde. Ich habe sie vorher nicht gekannt und freue mich jetzt über Dein Rezept.
Vielen Dank und Grüsse aus Fribourg
Christoph
Naomi Meran says
Salü Christoph
mittlerweile habe ich die Loomi Limonen gefunden und gleich ganz viele davon am Markt in Tel Aviv gekauft und nutze sie sehr gerne. Manchmal koche ich eine kleine getrocknete Limone einfach mit dem Reis mit, das schmeckt auch herrlich. Viel Spass beim Ausprobieren und bon appetit! Herzlich, Naomi